Wunderwerke mit großer Aufgabe
Mehr als 100 Gelenke ermöglichen dem Menschen ein aktives und bewegtes Leben. Ob im Sitzen, Stehen oder beim Laufen – den Gelenken und vor allem dem Gelenkknorpel werden ständig Höchstleistungen abverlangt.
Der Gelenkknorpel schützt die Gelenkflächen und macht aufgrund seiner Elastizität und Druckfestigkeit zusammen mit der Gelenkflüssigkeit eine nahezu reibungslose Bewegung möglich. Diese Fähigkeit verdankt der Knorpel vor allem dem wichtigsten Strukturprotein des menschlichen Körpers: Kollagen. Allein 70 % der festen Masse des Gelenkknorpels besteht aus Kollagen. Kollagen hält die Gelenke beweglich sowie geschmeidig und schützt den Knorpel vor Schäden von außen.
Bewegung ist wichtig, denn der Gelenkknorpel wird nicht durchblutet –„Wer rastet, der rostet.“
Die Gelenkflüssigkeit versorgt den Gelenkknorpel und die Knorpelzellen mit allen wichtigen Nährstoffen. Sie kann jedoch nur bei regelmäßiger Bewegung in den Knorpel eindringen und die Knorpelzellen erreichen. Daher ist regelmäßige, moderate Bewegung unerlässlich, um die Gelenke geschmeidig zu halten und den Knorpel mit lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen. Zusätzlich ist die Bewegung ein wichtiger Impuls für die Knorpelzellen, um den Knorpelstoffwechsel anzuregen.
Trotz Gelenkschmerzen in Bewegung bleiben
Bewegung fördert die Zirkulation der Gelenkflüssigkeit, die wie ein Schmiermittel wirkt und essenziell für die Nährstoffversorgung des Knorpels im Gelenk ist, da der Knorpel selbst nicht direkt durch Blutgefäße versorgt wird. Durch regelmäßige, moderate Bewegung wird der Knorpel unter Druck gesetzt und wieder entlastet, was die Aufnahme von Nährstoffen aus der Gelenkflüssigkeit unterstützt und den Abtransport von Stoffwechselprodukten fördert. Zudem hilft Bewegung dabei, die umliegenden Muskeln zu stärken und die Gelenke zu stabilisieren.
Fit und aktiv im Garten: Tipps für beschwerdefreies Arbeiten
Viele ältere Menschen genießen es, in Haus und Garten zu arbeiten. Solche Hobbys sind besonders in der warmen Jahreszeit beliebt, doch Gelenkbeschwerden können den Tatendrang bremsen.
Mit ergonomischen Werkzeugen lässt sich die Belastung der Gelenke deutlich reduzieren. Kniekissen oder spezielle Hocker schonen die Kniegelenke bei Arbeiten am Boden, während Hochbeete das ständige Bücken überflüssig machen. Gartengeräte mit Teleskopstielen und ergonomischen Griffen erleichtern das Arbeiten erheblich, da sie besser in der Hand liegen und weniger Kraftaufwand erfordern. Solche Griffe sind auch bei häufigem Gebrauch von Werkzeugen wie Zangen, Hämmern oder Sägen empfehlenswert.
Ein weiterer wichtiger Tipp ist das regelmäßige Wechseln der Körperhaltung. Abwechselndes Stehen, Gehen und Sitzen kann helfen, die Gelenke zu entlasten und Schmerzen zu vermeiden. Dies fördert nicht nur die Durchblutung, sondern sorgt auch dafür, dass die Muskeln nicht einseitig belastet werden. So bleibt die Freude an der Gartenarbeit erhalten, ohne dass die Gelenke überstrapaziert werden.